Inhalt  PIGMENTE Sie befinden sich im Kapitel 'Technik'
 Einteilung 
Färbemittel

Pigmente
Teilchengrösse
>4/10'000


Farbstoffe
Teilchengrösse
<1/1'000'000


Anorganisch

Organisch

Anorganisch

Organisch

Natürlich
Erden: Ocker Umbra Kreide
Künstlich
Kremser weiss Kadmiumgelb Kobaltblau
Natürlich
Indigo Sepia
Künstlich
Schüttgelb Krapplack

Zinkgelb

Krapplackwurzelextrakt
Caput mortuum Ein altes synthetisches pigment ist das caput mortuum, zu deutsch 'totenkopf', dessen merkwürdiger name aus der alchimistenküche stammt. Im 15jh haben sie sich mit der darstellung von schwefelsäure beschäftigt. Neben dem zielprodukt, der 'rauchenden schwefelsäure', die man wegen ihrer dickflüssigkeit auch 'Vitriolöl' genannt hat, fiel bei sehr hohen temperaturen ein sehr feines bläulich-violettes pulver als abfall an, das die alchimisten als 'wertloses zeug' bezeichnet haben. Und dieser name ist den bläulichen eisenoxyden erhalten geblieben, obschon die pigmente heute nach andern verfahren hergestellt werden.
Der zweite name des pigments ist 'Kolkothar'. Man dachte dabei an die schädelstätte, an Golgatha. Von da ist es nicht weit zu caput mortuum.
Der dritte name des gleichen pigments ist 'Morellensalz'. Morellen sind blau-rote sauerkirschen.
 Eigenschaften 
  • Färbevermögen. Fähigkeit, das farbige erscheinungsbild eines andern pigments zu verändern. Es steigt mit sinkender teilchengrösse.
  • Deckfähigkeit. Fähigkeit, im getrockneten anstrich den malgrund unsichtbar zu machen.
  • Lasurfähigkeit. Fähigkeit, im getrockneten anstrich den malgrund anzufärben, aber farbtönung und struktur durchscheinen zu lassen. Deck- und lasurfähigkeit des pigments hängen ab von seinem reflexions-vermögen, seiner optimalen teilchengrösse und der pigmentkonzentration im anstrich und vom bindemittel.
  • Bindemittelbedarf. Wieviel bindemittel braucht das pigment, bis eine brauchbare paste entsteht?
  • Lichtechtheit. Veränderung durch lichteinwirkung
  • Lösungsmittelempfindlichkeit. Das pigment soll in gängigen lösungsmitteln nicht löslich sein. Die führt zum 'ausbluten' einer farbe zb beim lackieren.
  • Kalk-, zementechtheit. Die pigmente dürfen sich auf diesen gründen nicht verändern.
  • Giftigkeit. Nicht nur für kinderfarben wichtig, auch für die entsorgung.
  • Säurefestigkeit. Relevant für die denkmalpflege. Der saure regen wirkt vor allem auf organische pigmente bleichend.
Mumienschwarz Asphalt wird im Jordantal durch abschlagen aus gängen oder durch abschöpfen aus dem Toten Meer gewonnen. Dieser syrische asphalt ist mit weihrauch und andern naturharzen von den Aegyptern zum mumifizieren verwendet worden. Seit dem 16.jh wurde in der europäischen malerei durch zerkleinern und mahlen von mumienteilen ein braunschwrzes pulver gewonnen, das in der ölmalerei als farbmittel verwendet wurde. Asphalt ist kein pigment, sondern löst sich in öl. Asphalt sollte weder in lasuren, und auch nicht in der untermalung verwendet werden. In lasuren wandert er und aus der untermalung wächst er in die oberen bildschichten. Zudem ist er thermoplastisch: Bei erwärmung wird er weich und hat deshalb schon viele malschichten zum abrutschen gebracht.
 Verschnitt  bedeutet die streckung eines farbstoffs mit billigeren füllkörpern wie Schwerspat, kreide oder ton.
Ein für malzwecke brauchbarer farbstoff muss körperhaft sein, damit er überhaupt streichfähig wird.
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