Inhalt  FOTOREALISMUS Sie befinden sich im Kapitel 'Geschichte der Bilder'
Ende der 60erjahre stellen Close, De Andrea, Hanson, Schonzeit, Gertsch ua. bilder und plastiken in einem auf fotografie beruhenden Hyperrealismus (= wirklicher als die wirklichkeit) her. Besucher wie wärter der ausstellung müssen sich ständig fragen, ob sie jetzt ein bild, eine plastik oder ein 'original' vor sich haben.
In zum teil riesigen formaten werden alltagsszenen und porträts dargestellt. Nach diavorlage wird das riesige bild stück für stück mit pinsel oder airbrush, farbig oder schwarz/weiss nachgemalt: Reproduktionen von reproduktionen. Noch nie sind bilder so voller sachdetails und so leer an bedeutung.
Douane Hanson,Tourists 2, 40KB Franz Gertsch, Patty Smith, 42KB Robert Cottingham
Don Eddy
Richard Estes
Audrey Flack
Ralph Goings
Duane Hanson
Richard McLean
John Salt
 Nur Oberfläche  "Ich sehe das thema als nebenprodukt einer oberfläche" (Morley). Ben Schonzeit meint, er fühle sich eher als abstrakter denn als realistischer maler und Chuck Close bekennt, heutige gegenständliche kunst interessiere ihn nicht. Seine porträts sind total individuell - aber in totaler beziehungslosigkeit zu irgendeiner bedeutung; charakterköpfe ohne charakter; einzelheiten - jede gleich wichtig - die kein bild ergeben; ein pickel ist ein pickel; keine tiefe, allenfalls eine höhere gleichgültigkeit.
Sein thema ist nicht das gesicht, sondern der prozess des sehens. Beim malen konzentrieren sich werkzeug und auge auf immer neue brennpunkte: Sharp Focus Realism.
B. Schonzeit, Tools, 1974, 17KB Malcolm Morley
Ben Schonzeit
 Zitat  Chuck Close in einem interview 1990: "Fotografie ist das einfachste medium, in dem man kompetent sein kann. Beinahe jeder mensch kann sofort fotografieren, und es kommen sogar meisterwerke zustande. Doch was mich am meisten beeindruckt und mir einen völlig neuen respekt für das medium gegeben hat, ist die tatsache, dass es ausserordentlich schwierig ist, eine besondere, persönliche vision zu finden. In dieser hinsicht halte ich es für das schwierigste darstellungsmittel".
"Der grösste unterschied zwischen malerei und fotografie ist für mich das magische element. Gemälde entstehen nicht auf magische weise. Bei der fotografie ist das anders. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass durch fotografie ein bild entsteht".
"Ich wollte ein gemälde herstellen, indem ich meine ideen durch die kamera filtrierte. Ich versuchte also alles in die fotografie zu bringen, was ich für das gemälde brauchte. Für mich wirkte das befreiend, denn ich fand auf diese weise formen, die ich früher nie verwendet hatte. Zuvor war ich ständig damit beschäftigt, die gleichen formen und farbkombinationen zu wiederholen."
"Meine fotografie hat die gemälde beeinflusst, weil ich eine fotografie auseinandergenommen habe und sie als gemälde wieder zusammengestellt habe. Dieses werk wurde sehr schlecht aufgenommen, eben weil es durch fotografieren entstand. Damals betrachteten viele leute die fotografie als minderwertiges medium. Auch ich wurde angegriffen, weil ich von einer fotografie ausging anstatt von der physischen realität.".
"Mich hat immer die künstlichkeit, die flache ebene interessiert, im gegensatz zur illusion".
Chuck Close, Selbstporträt 1977, 50KB Chuck Close, Selbstporträt 1992, 17KB Simon Estes, Telefonkabine, 53KB Don Eddy, Schaufenster, 76KB Chuck Close
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