Inhalt  SYMBOLISMUS Sie befinden sich im Kapitel 'Geschichte der Bilder'
 Definition  Ein symbol ist ein überbestimmtes - jenseits aller begrenzung, festlegung, und entscheidung liegendes - bild, dessen wirkung auf der mannigfaltigkeit und der scheinbaren unerschöpflichkeit seiner inhaltselemente beruht. Das symbol ist eine form der indirekten darstellung. Es nennt ein ding nie beim rechten namen; es trachtet gewisse züge des gegenstandes zu verkleiden, indem es andere enthüllt. Das symbolisierte motiv erscheint stets in neuen zusammenhängen: zunächst in einem bald rationalen, bald irrationalen gedankenzusammenhang; dann in einer teils bewussten, teils unbewussten ideenassoziation; schliesslich in verschiedenen persönlichen erlebniszusammenhängen, die der gleichen objektiven erfahrung einen jeweils verschiedenen sinn geben. Das gleiche symbol mag für den autor etwas anderes bedeuten als für den leser, und für den einen leser etwas anderes als für den anderen. Boecklin, Toteninsel, 24KB Boecklin, Das Spiel der Najaden, 23KB Boecklin, Heiliger Hain, 25KB Symbol = Sinnbild, bedeutungsvolles zeichen für einen begriff, eine idee
Allegorie = Bildliche darstellung,gleichnis; vielfach eine figur (zb muse)
Metapher = durch einen vergleich zustande kommender bidlicher ausdruck zb wurzel des übels
 Symbolerleben  Hoffmannsthal spricht vom augenblick des symbolerlebens als von einem seltsam vibrierenden zustand, in welchem das symbol "zu uns kommt, über uns kommt in schauer, blitz und sturm"; einer "blitzartigen erleuchtung, in der wir einen augenblick lang den grossen weltzusammenhang ahnen, schauernd die gegenwart der idee spüren". Boecklin, Odysseus und Kalypso, 26KB
 Symbole  Die psychoanalyse unterscheidet heute zwei gruppen solcher symbole: die Privatsymbole, die nur aus der individuellen erlebniswelt und lebens-geschichte des einzelnen aufgeschlüsselt werdenkönnen, und die Kollektivsymbole, in denen eine allen menschen gemeinsame tiefenschicht (das kollektive unbewusste) ihren bildhaften ausdruck findet. Aus diesem fundus sind mythen, sagen, märchen erstanden, denen man in verwandter form bei allen kulturvölkern begegnet.
Bei den inhalten geht es meist um das verhältnis des vaters zu seinen kindern, die beziehung der geschlechter, visionen und beschwörungen, träume, wünsche, vergänglichkeit, tod, kosmos, kampf, raub und sieg.
Ensor, Masken, 37KB Ensor, Skelette, 62KB
 Künstlergruppe  Symbolismus ist einerseits ein prinzip, im bild abstrakte inhalte, ideen darzustellen (zb romantische landschaft = seelenstimmung), andernseits bezeichnet dieser begriff eine gruppe von künstlern der zweiten hälfte des 19. jahrhunderts, die überwiegend mit diesem mittel gearbeitet haben: Arnold Böcklin, Odilon Redon, James Ensor. Redon, Muse auf Pegasus, 21KB
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