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 Definition  Der begriff 'zeichnung' ist mehrdeutig und wird verschieden verwendet. Er bezeichnet nicht eine auffassung (zeichnerisch/malerisch), einen stil, sondern die definitionskriterien beziehen sich auf die ausführung, auf handwerkliche aspekte.
Gemeint sind (Einzel-) arbeiten auf papier. Auch hier hat der begriff unscharfe ränder. Wann wird aus papier karton, wann geht der bildträger in tafelform über? Wann geht die kolorierte zeichnung in ein aquarell, in eine gouache, tempera oder gar ölmalerei über?
Wenn man nach ausführungsaufwand einzuteilen versucht, könnte man folgende unterschiede ausmachen:
 Zeichnung  Eine zeichnung ist fertig ausgearbeitet, der erwünschte ausdruck ist getroffen, es liegt eine definitive formulierung vor. Es spielt keine rolle, ob sie mit oder ohne hilfsmittel ausgeführt wurde, aber sie ist präzise. Der hersteller findet sie im moment des abschlusses nicht mehr verbesserbar. Zeichnung, 34KB
 Skizze  Eine skizze ist das resultat einer auseinandersetzung mit einem bildnerischen problem und braucht nicht fertig, endgültig formuliert zu sein. Meist werden bestimmte aspekte hervorgehoben und varianten ausprobiert. Sie kann als vorstufe zu einem grösseren werk dienen oder eigenständig bestehen. Der zeitliche aufwand ist nicht allzugross. Skizze, 31KB
 Geste  Eine geste ist die wiedergabe eines augenblicks. Entweder man blickt nur kurz hin und muss sich das gesehene merken, oder das angeschaute bewegt sich. Zurück bleibt eine erinnerungsspur, die ohne hektik festgehalten wird. Selbstverständlich muss hierarchisch vorgegangen werden, dh das wichtigste, träfe, das, was den ausdruck ausmacht, das typische wird gesucht und nebensächliches wird weggelassen. Geste, 10KB
 Das typische  Voraussetzung für das wahrnehmen des speziellen ausdrucks ist der besitz einer inneren 'vorstellung' der sache. Ich vergleiche also beim wahrnehmen mein inneres bild mit dem gesehenen bild und stelle unterschiede fest. Weil ich nur die differenz erinnern muss, kann ich 'speicherplatz sparen', bin schneller und erkenne mehr. Mit dem 'eingeschliffenen verhaltensmuster' wird das gesehene in ein bild übersetzt.
 Zeichnen lernen  Lerntechnisch formuliert kann man sagen, das bestehende muster (Allgemein, im langzeitgedächtnis) wird (mit speziellem, neuem aus dem ultrakurzzeitgedächtnis) gefestigt, angereichert, variert. Schafft eine neue form den sprung über das kurzzeitgedächtnis ins langzeitgedächtnis, hat der zeichner sogar etwas gelernt.
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