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 Motivation 



 Sozialer bezug 
Aus einer allgemeinen motorischen betätigung heraus entwickelt das kind freude an der grafischen motorik. Später wird es durch innere probleme (Inhaltliche motivation) oder durch formale motivation ("Wie soll ich es zeichnen?") zur darstellung gedrängt. Bei wiederholungen von zeichnungen verlagert sich das inhaltliche auf das formale interesse.
Das kleine kind teilt nur sich selber etwas mit, nur es selbst muss wissen, was gemeint ist. Das grössere kind ist selbstkritischer, es denkt schon an einen betrachter.
Menschenmuster, PDF, 55KB Sobald das kind mehr als ein gekritzel zustande bringt, im alter von drei oder vier jahren, erhalten die dinge ihren namen, und im geist des kindes beginnt die bildung der begriffe, das sprachlich formulierte begriffliche wissen beherrscht sein gedächtnis und sein zeichnerisches werk...
Die zeichnungen des kindes sind in gewissem sinne grafische erzählungen... Je mehr die herrschaft der sprache, die den menschlichen geist nach seinen bedürfnissen modelt.... die oberhand gewinnt, gibt es seine natürlichen zeichenversuche auf... Die sprache hat das zeichnen erst verdorben und dann verschluckt.
K. Bühler, 'Abriss der geistigen entwicklung des kindes'
 Bezug der gegenstände  im blatt  Für das kleine kind ist die räumliche beziehung der gegenstände untereinander nicht wichtig, es sieht die dinge scheinbar isoliert. Es stellt die grösse der objekte entprechend ihrer bedeutung dar und plaziert sie nach wichtigkeit in der mitte oder im vordergrund oder am rand oder im hintergrund. Für das grössere kind ist der bezug der gegenstände ausdruck für das erweiterte geistige weltbild. Es bemüht sich um tatsächliche proportion und es gelingt ihm, dinge , die durch überschneidungen im raum teilweise verdeckt sind, unvollständig wiederzugeben. Hingegen verliert das ältere kind den sinn für die verteilung der dinge im blatt, weil es sich zu sehr auf details kozentriert, während sich das kleinkind eine in sich ruhende, von den vier rändern begrenzte vorstellungswelt schafft. Kompositionsmuster, PDF, 79KB Hausmuster, PDF, 44KB
 Markieren 

 Deuten 
Im kritzelstadium dominiert die freude am spuren-hinterlassen. Sobald das kind versucht, den kreis zu schliessen und ihm eine bedeutung zuzuordnen, beginnt die deutungsphase. Die zeichnung wird zur grafischen erzählung gleich einem film, auf dem die nacheinander ablaufenden szenen im gleichen bildrahmen eingepackt sind. Kurz vor schuleintritt erwirbt das kind die fähigkeit, begründete (auf einem logischen schluss beruhend) urteile zu fällen: Das bildhafte denken wird langsam durch das begriffliche denken abgelöst. Den kreis schliessen, 10KB Mit seiner eigenen leistung unzufrieden und sehr darauf bedacht, dass seine arbeiten anderen gefallen, neigt der jugendliche zum verzicht auf originalität und persönlichen ausdruck... Die weiterentwicklung seiner bildlichen vorstellungskraft, ja seine fähigkeit zum eigenständigen, kreativen denken wie auch sein vermögen, mit seinen persönlichen gefühlen in beziehung zu seiner umwelt zu treten, kann an diesem punkt zum stillstand kommen - ein kritisches stadium, über das viele erwachsene niemals hinausgelangt sind.
M. Lindstrom, 'Children's Art'
 Dokumentieren 

 Interpretieren 
Der höhepunkt des interesses am richtig abzeichnen, dokumentieren, findet in der realitätsphase statt. Das interesse ist vielfach bei den knaben eher auf das funktionale gerichtet (Eisenbahn, flugzeug, baumaschine...) und bei den mädchen mehr auf ausdruck (Mensch, tier...).
Während der pubertät wird neu versucht sinnbilder herzustellen, also zu interpretieren.
Pubertäres sinnbild, 8KB
 Kreieren  Erst der erwachsene versucht bewusst, neue sichtweisen und ausdrucksformen zu kreieren.
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