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Wie ist es nun möglich, dass ebene strichzeichnungen räumlich oder 'perspektivisch' aufgefasst werden können?
Es müssen grössenunterschiede in entfernungsunterschiede umgedeutet werden und aus bestimmten winkelverhältnissen und unterschieden der höhe und breite ("Verkürzungen") sollen schräge raumlagen erschlossen werden. Genau dies geschieht auch bei wirklichen dingen, wenn man sie mit einem auge betrachtet: Das hirn muss das netzhautbild interpretieren.
Diese figuren werden räumlich gelesen: Man 'sieht' lauter rechte winkel, obschon die zeichnung lauter schiefe winkel enthält.
Diese figuren werden als unterteilte flächen wahrgenommen.
Auch diese 'korrekten' perspektivischen zeichnungen werden flach gesehen.
Die perspektivische abbildung ist in beiden abbildungen 'richtig', aber in der einen wirksam, in der andern nicht.
Es ist viel leichter, - dank der geknickten diagonale - rechts eine pyramide zu sehen.
Wird der linke pyramidenstumpf durch spiegelung in eine neue figur eingebunden, wird sie wieder flach, sofern man das ganze gebilde ins auge fasst.
Vergleichen wir die zeichnungen, 'die unbedingt als ebene gebilde gesehen werden wollen' mit denen, 'die sich dagegen sträuben', so ergibt sich, dass sie einen auffällig regelmässigen aufbau haben. Dieser 'vorzug' fehlt den zeichnungen, die räumlich gelesen werden. Das bedeutet: Eine ebene zeichnung wirkt räumlich, wenn sie sich dadurch 'verbessern' kann. Die wahrnehmung nimmt unter den möglicherweise vielen denkbaren figurenformen die prägnanteste an, auch wenn sie in die räumlichkeit 'springen' muss.
 REGELMÄSSIG WIRKT FLACH
 UNREGELMÄSSIG WIRKT RÄUMLICH
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